Vor dem Betreten des Allerheiligsten musst du die Schuhe ausziehen, aber nicht nur die Schuhe, sondern alles, Reisekleid und Gepäck, und darunter die Nacktheit und alles, was unter der Nacktheit ist, und alles, was sich darunter verbirgt, und dann den Kern und den Kern des Kerns und dann das Übrige und den Rest. Franz Kafka
Zur Menschlichkeit gehört das Bedürfnis nach Schutz. Je ungeborgener und ausgelieferter wir uns fühlen, desto mehr sehnen wir uns nach Schutz.
Auch die inneren Prozesse, die uns das Leben abverlangt, brauchen Schutz.
Zur Menschlichkeit gehört ebenso die Verletzlichkeit. Nur wer dünnhäutig und verwundbar bleibt, spürt das Leben in seiner Kostbarkeit.
Wer sich zumutet, um der Liebe willen verletzlich und verletzt zu sein, kann rückblickend mitunter sagen, dass er oder sie darin den geheimnisvollen Grund des Lebens erfahren hat und dadurch verwandelt wurde.
Was schützt mich? Wie viel Schutz brauche ich? Wann kann ich auf Schutz verzichten und mich verletzlich zeigen? In diesem Spannungsfeld bewegen sich die Mäntel, Häute und Hüllen der Künstlerin Astrid J. Eichin, die in der Stadtkirche ausgestellt sind.
Astrid J. Eichin
bildende Künstlerin, Pflegefachfrau Psychosomatik/Psychotherapie
Ausstellungseröffnung
Sonntag 5.3.2023 12.15 h
mit Pfarrerin Anja Bunkus und der Künstlerin
Astrid J.Eichin
Musik: A-Capella- Chor Sotto voce
Informationsstand des Lüner Hospiz e.V./Ambulanter Hospizverein
Öffnungszeiten der Ausstellung 5.3.-16.4.23
montags bis freitags 10-12 h
dienstags, mittwochs und freitags 15-17 h
samstags 11-14 h
und vor und nach den Gottesdiensten
Gottesdienstreihe stadt-kirche
sonntags 11 h
5.3. Wildfrauenmantel (Pfr'in Anja Bunkus)
Musik: sOTTOvoce Vocalensemble
12.3. Fibonaccis Tanz (Pfr'in Bianca Monzel)
Musik: Michael Rothkegel/Violine, Jutta Timpe/Orgel
7.4. Karfreitag: Hab` keine Angst (Pfr'in Anja Bunkus)
Musik: Kantorei der Stadtkirche/Jutta Timpe
16.4. I see (Prädikantin Sylvia Reinartz)
Musik: Ferhat Bayramogullari/Oboe und Flügel
Der Wind weht, wo er will. Du hörst sein Rauschen. Aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. Genauso ist es mit jedem, der vom Geist Gottes geboren wird.
Johannes 3,8
Pallium (lat.) heißt ‚der Mantel‘. „Palliative Care“ ist jene Pflege in unserer letzten Lebensphase, die mit Fürsorge und Aufmerksamkeit umhüllt und ummantelt (!), wenn die Grunderkrankung nicht mehr zu heilen und das Lebensende nahe ist. Astrid J.Eichin
Inspiriert durch die Idee und die Arbeit der Künstlerin Astrid J. Eichin sollen je ein Mantel in der Lüner Kirchengemeinde und im Lüner Hospiz e.V., Ambulanter Hospizdienst, entstehen.
Der Mantel der Kirchengemeinde wird ein „Windmantel“ sein. Das Neue Testament verwendet dasselbe Wort für Wind, Atem, Geist und Inspiration. Von diesen verschiedenen Facetten wird der Mantel erzählen. Menschen aus der Kirchengemeinde und den verschiedenen Institutionen rund um die Stadtkirche, die sich inspiriert fühlen, entwerfen ihren persönlichen Teil für den Mantel.
Im Ambulanten Hospizdienst werden Mitarbeitende einen „Hospizmantel“ mit Linoldruck und mit selbst eingebrachten Materialien erstellen. Er wird die Arbeit mit Schwerkranken, Sterbenden und Trauernden symbolisieren. Der Name des Mantels entsteht im Prozess der Gestaltung.
Im Gottesdienst in der Stadtkirche am Sonntag, 11. Juni 23, werden beide Mäntel der Öffentlichkeit vorgestellt.
www.astrid-j-eichin.de
www.luenerhospiz.de